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Johann Kerschner, Unternehmer in Ruhe (*1936 in Mank), ist am 11. September im 89. Lebensjahr nach einem erfüllten Leben im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen. Am 20. September fand unter großer Anteilnahme in der Manker Stadtpfarrkirche das Requiem statt.
Johann Kerschner war eine verdiente Manker Persönlichkeit, die in seiner aktiven Zeit das Wirtschaftsleben in der Stadt und in der Region entscheidend mitgeprägt hat.
Sein berufliches Lebenswerk war der Aufbau des gleichnamigen Familienunternehmens, welches er von seinen Eltern übernommen hatte. Sein Vater Johann sen., ein Sohn einer sehr kinderreichen Bauernfamilie aus Haxenöd und seine Mutter Leopoldine (geb. Hischenhuber vom heutigen Gasthaus Lentsch in Kirnberg) hatten sich im Jahr 1930 mit einem Fuhrwerkgewerbe mit einem Lastkraftwagen in Mank in der heutigen Bahnhofstraße niedergelassen, schon nach wenigen Jahren kam ein Autobus hinzu. Viele Jahre diente das heute manchmal als „Kerschner-Villa“ bezeichnete Haus mit Jugendstilfassade in der Bahnhofstraße als Familiensitz und Betriebsstandort. Das Haus ist heute noch im Besitz der Nachfahren seines Bruders Alfred.
Johanns frühe Kindheit fiel in die Zeit der Wirren des zweiten Weltkrieges. Sein Vater wurde eingezogen, kam aber glücklicherweise unversehrt zurück. Nach Kriegsende war der Neustart der Erwerbsgrundlage der Familie nicht gerade einfach. Der Familiensitz wurde von der russischen Besatzungsmacht beschlagnahmt, die Familie musste weichen, sämtliche Fahrzeuge waren eingezogen worden. Vater Johann konnte in einem Wehrmachtsdepot nahe Wien einen seiner beschlagnahmten LKW ausfindig machen und sein Eigentum nachweisen, so gelang der Neustart des Betriebes.
Im ehemaligen Gasthaus Frank bei der Silvesterfeier 1959/1960 lernte Johann seine Rosa Maria Pölzl aus Loitsdorf kennen. Erste gemeinsame Ausfahrten führten z.B. mit dem LKW – damals noch über die Bundesstraße 1 - nach Wien, um Butter aus der bekannten Manker Molkerei auszuliefern. Schon 1961 wurde geheiratet und Johann musste aufgrund eines Schlaganfalls des Vaters früh den Betrieb übernehmen. Während die Kinder Robert und Hans-Peter noch in der Bahnhofstraße das Licht der Welt erblickten, kamen Rosemarie, Reinhard und etwas später Christian schon am damals neu errichteten Wohngebäude und Betriebsstandort in der Schulstraße 19 zur Welt.
Das Transportunternehmen entwickelte sich durch tatkräftigen Einsatz des jungen Ehepaares kontinuierlich weiter.
1978 gelang der Einstieg in die flächendeckende Müllentsorgung im Bezirk Melk, eine Pionierleistung gemeinsam mit dem neu gegründeten Gemeindeverband für Umweltschutz (GVU), die sowohl die Abfallwirtschaft als auch das Familienunternehmen Kerschner bis heute stark geprägt hat.
Johann war ein leidenschaftlicher Fuhrwerkunternehmer aber auch ein leidenschaftlicher Reisebuschauffeur. Die Busse wurden moderner, Reisen zu weiter entfernen Reisezielen wurden denkbar und möglich. Als im Jahr 1982 zum Beispiel der Busbetrieb von Gustav Putz in Scheibbs übernommen wurde, unternahmen beide kurzerhand gemeinsam mit dem Autobus eine Ägypten-Reise, wo sie mit dem nagelneuen Fahrzeug einmal auch in einer Sanddüne steckengeblieben waren. Ein Jahr zuvor hatte Johann diese Tour gemeinsam mit seiner Rosemarie im Privat-PKW erkundet. Reisen nach Marokko, Tunesien, Griechenland und ans Nordkapp gehörten zum damaligen Programm. Er ließ es sich trotz seiner vielen Büroaufgaben nicht nehmen, auch selbst viel am Steuer zu sitzen und mit seinen Gästen unterwegs zu sein.
Mit seinem Pensionsantritt 1996 übergab Johann das Zepter an die nächste Generation und, da der Standort in der Schulstraße nunmehr schon zu klein geworden war, wurde der zusätzliche Standort Hörsdorf 30 eröffnet.
In seiner Pension lebte er seine Hobbies aber auch seine Reise- und Fahrerleidenschaft aus: entweder er war mit seiner Rosemarie wieder im Privat-PKW unterwegs oder er fuhr gemeinsam mit seinen Manker Oldtimer-Freunden mit dem Steyr 380q (Baujahr 1955), den noch sein Vater gekauft hatte, zu Oldtimer-Omnibus-Veteranentreffen in ganz Europa. Er selbst organisierte ab 1998 mehrere solcher Veteranen-Treffen in Mank, woran unzählige historische Autobusse aus ganz Europa anreisten. Bei den gemeinsamen Ausfahrten im Konvoi in der Region erregte man viel Aufmerksamkeit bis hin zu den Verkehrsnachrichten.
Auto Richard Kerschner, 29.09.2024
30.09.2024
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